Psychologie Lexikon der Argumente

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Natürliche Arten, Philosophie: abweichend von der biologischen Definition werden in der neueren philosophischen Diskussion Stoffe wie Gold, Wasser usw. als natürliche Arten bezeichnet. Das geht zurück auf die Weise, in der diese Begriffe eingeführt werden. (Vgl. H. Putnam The meaning of 'meaning'. In Philosophical Papers, Vol. 2 Mind, Language and Reality, Cambridge). Ausgehend von einem primären Aufzeigen wird die natürliche Art als „etwas wie dies hier“ festgelegt. Der springende Punkt hierbei ist, dass zukünftiger Forschung damit keine Grenzen gesetzt sind. So gut wie jede anfänglich zugeschriebene Eigenschaft kann sich als falsche Annahme herausstellen. Siehe auch Einführung, Definitionen, Begriffe.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

KI-Forschung über Natürliche Arten - Lexikon der Argumente

Norvig I 443
Natürliche Arten/KI-Forschung/Norvig/Russell: Einige Kategorien haben strenge Definitionen: Ein Objekt ist nur dann ein Dreieck, wenn es ein Polygon mit drei Seiten ist. Auf der anderen Seite haben die meisten Kategorien in der realen Welt keine klare Definition; diese werden als Kategorien natürliche Art bezeichnet. Zum Beispiel sind Tomaten tendenziell matt scharlachrot (...). Es gibt jedoch Unterschiede: Einige Tomaten sind gelb oder orange, unreife Tomaten sind grün (...).
Problem: Dies stellt für einen logischen Agenten ein Problem dar. Der Agent kann nicht sicher sein, ob ein Objekt, das er wahrgenommen hat, eine Tomate ist, und selbst wenn er sicher wäre, könnte er nicht sicher sein, welche der für eine Tomate typischen Eigenschaften diese hat. Dieses Problem ist eine unvermeidliche Folge des Arbeitens in teilweise wahrnehmbaren Umgebungen. Ein nützlicher Ansatz ist es, das, was für alle Instanzen einer Kategorie gilt, von dem zu trennen, was nur für typische Instanzen gilt. So werden wir neben der Kategorie Tomaten auch die Kategorie Typisch (Tomaten) haben. - ((s) >Stereotypen/Philosophische Theorien
, >Natürliche Arten/Philosophische Theorien.) >Ontologie/KI-Forschung, >Kategorien/KI-Forschung, >Wissensrepräsentation/Norvig.
Norvig I 469
Die Probleme im Zusammenhang mit natürlichen Arten und ungenauen Kategoriengrenzen wurden unter anderem von Wittgenstein (1953)(1), Quine (1953)(2), Lakoff (1987)(3) und Schwartz (1977)(4) angegangen.

1. Wittgenstein, L. (1953). Philosophical Investigations. Macmillan
2. Quine, W. V. (1953). Two dogmas of empiricism. In From a Logical Point of View, pp. 20–46. Harper and Row.
3. Lakoff, G. (1987). Women, Fire, and Dangerous Things: What Categories Reveal About the Mind. University of Chicago Press.
4. Schwartz, S. P. (Ed.). (1977). Naming, Necessity, and Natural Kinds. Cornell University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
KI-Forschung

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010

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> Gegenargumente gegen KI-Forschung
> Gegenargumente zu Natürliche Arten

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